Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige: Warum sie unverzichtbar ist
- Giancarlo Di Dino
- 14. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Für Selbstständige ist die eigene Arbeitskraft das wichtigste Kapital. Doch was passiert, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann? In diesem Beitrag erklären wir, warum die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Selbstständige essenziell ist und worauf Sie achten sollten.

Als Selbstständiger ist man oft auf sich allein gestellt – das gilt auch für die Absicherung im Krankheitsfall. Während Angestellte zumindest auf gewisse gesetzliche Leistungen zurückgreifen können, sieht es für Selbstständige anders aus. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet eine Lösung, um im Ernstfall finanziell abgesichert zu sein. Doch warum ist sie gerade für Selbstständige so wichtig, und welche Besonderheiten gibt es zu beachten? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Bedeutung der BU-Versicherung für Selbstständige.
Warum ist die BU für Selbstständige so wichtig?
Keine gesetzliche Absicherung: Im Gegensatz zu Angestellten haben Selbstständige in der Regel keinen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Das bedeutet, dass bei einem plötzlichen Verlust der Arbeitskraft keine staatliche Absicherung greift. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher oft die einzige Möglichkeit, den eigenen Lebensstandard zu sichern und laufende Kosten zu decken.
Hohes Risiko finanzieller Einbußen: Selbstständige sind häufig von ihrem Einkommen abhängig, um Betriebsausgaben, private Lebenshaltungskosten und Versicherungen zu bezahlen. Fällt das Einkommen plötzlich weg, kann dies existenzbedrohende Folgen haben. Eine BU-Versicherung sorgt dafür, dass Sie auch im Ernstfall eine monatliche Rente erhalten und Ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können.
Besondere Herausforderungen für Selbstständige
1. Beitragshöhe und Risikoabschätzung:
Die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung sind für Selbstständige oft höher als für Angestellte, da das Risiko und die Abhängigkeit von der eigenen Arbeitskraft größer sind. Eine präzise Risikoabschätzung durch den Versicherer kann die Beitragshöhe beeinflussen.
Tipp: Holen Sie sich verschiedene Angebote ein und prüfen Sie, welcher Versicherer Ihre berufliche Situation am besten absichert.
2. Nachweis des Einkommens:
Beim Abschluss einer BU-Versicherung müssen Selbstständige oft ihr Einkommen nachweisen. Dies kann durch Steuerbescheide oder betriebswirtschaftliche Auswertungen geschehen. Der Versicherer möchte sicherstellen, dass die vereinbarte Rente in einem angemessenen Verhältnis zum Einkommen steht.
Hinweis: Achten Sie darauf, alle notwendigen Unterlagen bereit zu halten und gegebenenfalls professionelle Unterstützung durch einen Steuerberater in Anspruch zu nehmen.
Worauf sollten Selbstständige beim Abschluss achten?
1. Höhe der BU-Rente:
Die BU-Rente sollte so bemessen sein, dass Sie sowohl Ihre privaten als auch betrieblichen Ausgaben decken können. Bedenken Sie, dass Sie im Falle einer Berufsunfähigkeit weiterhin Kosten für Ihre Krankenversicherung, Miete, Lebenshaltung und eventuelle Kredite haben.
2. Flexible Vertragsgestaltung:
Selbstständige sollten auf flexible Vertragsoptionen achten, die es ermöglichen, die BU-Rente bei veränderten Lebens- und Einkommensverhältnissen anzupassen. Viele Versicherer bieten Nachversicherungsgarantien an, die es ermöglichen, den Schutz ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Beispiel: Ein Fotograf, der zu Beginn seiner Karriere eine niedrigere BU-Rente gewählt hat, kann diese später anpassen, wenn sein Einkommen steigt.
3. Verzicht auf die abstrakte Verweisung:
Achten Sie darauf, dass Ihr Vertrag auf die abstrakte Verweisung verzichtet. So können Sie sicher sein, dass die BU-Rente gezahlt wird, wenn Sie Ihren aktuellen Beruf nicht mehr ausüben können, selbst wenn Sie theoretisch einen anderen Beruf ausüben könnten.
Praxisbeispiel: Der Fall von Herrn Meier
Herr Meier, 38 Jahre alt, ist Inhaber eines erfolgreichen IT-Beratungsunternehmens. Nach einem schweren Verkehrsunfall kann er seinen Beruf nicht mehr ausüben. Da er eine BU-Versicherung abgeschlossen hat, erhält er eine monatliche Rente von 3.000 Euro. Diese Rente ermöglicht es ihm, seine laufenden Betriebsausgaben zu decken und seinen Lebensunterhalt zu sichern, ohne seine Ersparnisse angreifen zu müssen.
