Krankenversicherung für Selbstständige: GKV oder PKV ?
- Giancarlo Di Dino
- 17. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Selbstständige haben die Wahl zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung. Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile, die gut abgewogen werden sollten – auch Zusatzversicherungen spielen eine wichtige Rolle.

Für Selbstständige ist die Entscheidung zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV) eine der zentralen Fragen bei der Planung ihrer finanziellen Absicherung. Beide Systeme bieten individuelle Vorzüge, die sich stark auf die monatlichen Beiträge und die Leistungen auswirken. Neben der Wahl der Grundversicherung können Zusatzversicherungen für Selbstständige ebenfalls eine wichtige Ergänzung darstellen, um sich im Krankheitsfall optimal abzusichern.
Beispiel aus der Praxis:
David, 34 Jahre alt, ist freiberuflicher Webdesigner und steht vor der Frage: GKV oder PKV? Da sein Einkommen schwankt, entscheidet er sich zunächst für die GKV, da die Beiträge einkommensabhängig sind. Allerdings stößt er bald auf die Grenzen der GKV, insbesondere bei stationären Aufenthalten und alternativen Behandlungsmethoden. Eine private Krankentagegeldversicherung und eine stationäre Zusatzversicherung könnten hier Abhilfe schaffen, um seine Versorgung zu verbessern und Einkommensausfälle im Krankheitsfall abzufangen.
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):
Die GKV bietet Selbstständigen eine einkommensabhängige Absicherung, was gerade bei schwankendem Einkommen vorteilhaft sein kann. Die Beiträge orientieren sich an der gesamten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und werden bis zur Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt. Ein großer Vorteil der GKV ist die Familienversicherung, durch die Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen kostenlos mitversichert werden können. Jedoch ist die GKV in Bezug auf die Leistungen begrenzt: Behandlungen durch Heilpraktiker, erweiterte Krankenhausleistungen wie Chefarztbehandlungen oder Einzelzimmer sind nicht abgedeckt.
Private Krankenversicherung (PKV):
Die PKV hingegen bietet mehr Flexibilität, was die Leistungen betrifft. Selbstständige können ihren Versicherungsschutz individuell zusammenstellen, um z. B. den Zugang zu Privatärzten, alternative Heilmethoden und bessere stationäre Unterbringung zu sichern.
Allerdings steigen die Beiträge im Alter an, und es gibt keine Möglichkeit, Familienangehörige kostenlos mitzuversichern. Für Selbstständige mit hohem und stabilen Einkommen ist die PKV jedoch oft günstiger, vor allem im jungen Alter. Risikozuschläge aufgrund von Vorerkrankungen sind allerdings ein Punkt, der bei der Entscheidung beachtet werden muss.
Worauf sollte man achten?
Die Entscheidung zwischen GKV und PKV hängt stark von den individuellen Lebensumständen ab. Selbstständige mit schwankendem oder niedrigem Einkommen sind in der GKV oft besser aufgehoben, da die Beiträge flexibel angepasst werden können. Für diejenigen mit einem höheren und stabilen Einkommen kann die PKV jedoch attraktive Vorteile bieten, insbesondere durch bessere Leistungen und kürzere Wartezeiten.
Zusätzlich können Selbstständige ihren Schutz durch private Zusatzversicherungen erweitern, unabhängig davon, ob sie in der GKV oder PKV sind:
- Stationäre Zusatzversicherung: Diese deckt die Kosten für ein Einzelzimmer im Krankenhaus oder eine Chefarztbehandlung ab 
- Ambulante Zusatzversicherung: Sie übernimmt Kosten für alternative Heilmethoden, Sehhilfen oder Heilpraktiker, die die GKV oder PKV nicht abdecken 
- Krankentagegeldversicherung: Eine unverzichtbare Ergänzung, um bei längeren Krankheitsausfällen den Verdienstausfall abzufedern. Sie kann sowohl für GKV- als auch PKV-Versicherte sinnvoll sein 
Fazit:
Selbstständige müssen die Wahl zwischen GKV und PKV sorgfältig abwägen, da beide Systeme unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten. Wer ein schwankendes Einkommen hat oder familienversichert ist, ist mit der GKV oft gut beraten. Für gut verdienende Selbstständige kann die PKV hingegen eine langfristig attraktive Option sein. In jedem Fall sind Zusatzversicherungen, wie die stationäre oder ambulante Zusatzversicherung, eine sinnvolle Ergänzung, um im Krankheitsfall optimal abgesichert zu sein und finanzielle Belastungen zu minimieren.
