Private Krankenversicherung: Der Selbstbehalt als Kostenregulator
- Giancarlo Di Dino
- 17. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Der Selbstbehalt in der PKV kann helfen, die monatlichen Beiträge zu senken. Für gesunde Versicherte, die selten medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, bietet dieses Modell eine gute Möglichkeit, die Kosten zu kontrollieren.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) haben Versicherte die Möglichkeit, durch den sogenannten Selbstbehalt ihre monatlichen Prämien zu senken. Doch was genau bedeutet Selbstbehalt, und für wen ist dieses Modell wirklich sinnvoll? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der Selbstbehalt als Kostenregulator funktioniert, welche Risiken er birgt und für welche Versichertengruppen er sich besonders eignet.
Beispiel aus der Praxis:
Herr Schneider, 35 Jahre alt und selbstständiger Grafikdesigner, hat sich für einen PKV-Tarif mit einem jährlichen Selbstbehalt von 600 Euro entschieden. Dadurch spart er jeden Monat einen beträchtlichen Betrag bei seinen Beiträgen. Da Herr Schneider selten krank wird und kaum Arztbesuche benötigt, zahlt er den Selbstbehalt nur in seltenen Fällen. Für ihn bedeutet der Selbstbehalt eine optimale Möglichkeit, seine monatlichen Kosten zu reduzieren, ohne auf eine umfangreiche Versicherung verzichten zu müssen.
Wie funktioniert der Selbstbehalt in der PKV?
Der Selbstbehalt ist der Anteil der Krankheitskosten, den der Versicherte selbst übernimmt, bevor die Versicherung einspringt. Je höher der Selbstbehalt, desto niedriger die monatlichen Beiträge. Es gibt zwei gängige Modelle:
Fester Betrag (absolute Selbstbeteiligung): Der Versicherte zahlt einen festen Betrag pro Jahr, z. B. 500 Euro. Alle darüber hinausgehenden Kosten übernimmt die PKV.
Prozentuale Selbstbeteiligung: Der Versicherte trägt einen festgelegten Prozentsatz der Kosten, z. B. 10 %, bis zu einer bestimmten Obergrenze.
Für wen lohnt sich der Selbstbehalt?
Der Selbstbehalt lohnt sich vor allem für Selbstständige und Freiberufler, die ihre Versicherungskosten vollständig selbst tragen. Versicherte, die selten zum Arzt gehen oder wenige medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, können durch den Selbstbehalt ihre monatlichen Prämien deutlich reduzieren. Dies bietet eine flexible Möglichkeit, die Kosten im Griff zu behalten, ohne auf wichtige Versicherungsleistungen zu verzichten.
Für Angestellte hingegen ist der Selbstbehalt oft weniger vorteilhaft, da der Arbeitgeber nur die regulären Versicherungsprämien bezuschusst. Die Eigenleistungen, die durch den Selbstbehalt entstehen, trägt der Arbeitnehmer allein. Dies kann dazu führen, dass der Selbstbehalt für Angestellte finanziell weniger lukrativ ist.
Risiken und mögliche Nachteile:
Ein höherer Selbstbehalt birgt jedoch auch Risiken. Bei unerwarteten oder schwerwiegenden Erkrankungen können schnell hohe Kosten entstehen, die dann aus der eigenen Tasche zu zahlen sind. Daher sollten Versicherte sicherstellen, dass sie im Ernstfall auch hohe Eigenkosten tragen können. Es ist ratsam, den Selbstbehalt so zu wählen, dass er noch bezahlbar bleibt, falls unerwartete Krankheitsfälle eintreten.
Fazit:
Der Selbstbehalt in der PKV ist eine effektive Möglichkeit, die monatlichen Prämien zu senken. Besonders für Selbstständige und gesunde Versicherte kann dies eine lohnende Option sein, um die Versicherungskosten zu reduzieren. Allerdings sollte der Selbstbehalt gut überlegt und an die eigene finanzielle Situation angepasst sein, um unangenehme Überraschungen im Krankheitsfall zu vermeiden.