Riester-Rente: Geringverdiener – Wie Sie die passende Förderung erhalten
- Giancarlo Di Dino
- 17. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Die Riester-Rente bietet insbesondere Geringverdienern die Möglichkeit, durch staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile eine solide Altersvorsorge aufzubauen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie als Geringverdiener die Riester-Rente optimal nutzen können, um die passende Förderung zu erhalten.

Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Für Geringverdiener ist es daher besonders wichtig, zusätzliche Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Die Riester-Rente bietet hier eine attraktive Möglichkeit, da sie durch staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile unterstützt wird. Doch wie können Geringverdiener diese Förderung optimal nutzen?
Was ist die Riester-Rente?
Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge, die durch Zulagen und Steuervorteile unterstützt wird. Sie richtet sich an Personen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind, darunter auch Geringverdiener. Ziel ist es, die Versorgungslücke im Alter zu schließen und den Lebensstandard zu sichern.
Staatliche Zulagen für Geringverdiener
Die Riester-Rente bietet verschiedene Zulagen, die besonders für Geringverdiener attraktiv sind:
Grundzulage: Jeder förderberechtigte Sparer erhält eine jährliche Grundzulage von 175 Euro.
Kinderzulage: Für jedes kindergeldberechtigte Kind gibt es zusätzlich eine Zulage. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, beträgt diese 185 Euro pro Jahr, für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro jährlich.
Mindesteigenbeitrag und Sockelbetrag
Um die vollen Zulagen zu erhalten, müssen Sparer einen Mindesteigenbeitrag leisten. Dieser beträgt 4 % des rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens, maximal jedoch 2.100 Euro jährlich. Für Geringverdiener bedeutet dies, dass der Eigenbeitrag entsprechend niedriger ausfällt. Es gilt jedoch ein Sockelbetrag von mindestens 60 Euro pro Jahr, der unabhängig vom Einkommen eingezahlt werden muss, um die Zulagen zu erhalten.
Steuervorteile nutzen
Neben den Zulagen können Beiträge zur Riester-Rente als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Bis zu 2.100 Euro jährlich können abgesetzt werden, was zu einer zusätzlichen Steuerersparnis führt. Für Geringverdiener mit niedriger Steuerlast fällt dieser Vorteil jedoch geringer aus.
Beispielrechnung für Geringverdiener
Angenommen, ein Geringverdiener hat ein jährliches Bruttoeinkommen von 20.000 Euro. Der Mindesteigenbeitrag für die volle Zulage beträgt 4 % davon, also 800 Euro. Nach Abzug der Grundzulage von 175 Euro verbleibt ein Eigenbeitrag von 625 Euro pro Jahr, also etwa 52 Euro pro Monat. Hat der Sparer zwei Kinder, die nach 2008 geboren wurden, erhöht sich die Zulage um 600 Euro (2 x 300 Euro), sodass der Eigenbeitrag weiter sinkt. In diesem Fall würden die Zulagen den erforderlichen Eigenbeitrag übersteigen, sodass nur der Sockelbetrag von 60 Euro jährlich gezahlt werden muss, um die vollen Zulagen zu erhalten.
Riester-Rente und Grundsicherung im Alter
Ein häufig geäußerter Kritikpunkt ist, dass die Riester-Rente auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird. Seit 2018 gibt es jedoch einen Freibetrag: 100 Euro monatlich aus der Riester-Rente bleiben anrechnungsfrei. Zusätzlich sind 30 % des darüber hinausgehenden Betrags, maximal jedoch 50 % der Regelbedarfsstufe 1, ebenfalls anrechnungsfrei. Dies bedeutet, dass ein Teil der Riester-Rente nicht auf die Grundsicherung angerechnet wird und somit tatsächlich zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter beiträgt.
Fazit:
Für Geringverdiener bietet die Riester-Rente eine attraktive Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Eigenaufwand eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen. Durch die staatlichen Zulagen und Steuervorteile kann die persönliche Vorsorge erheblich aufgestockt werden. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Rahmenbedingungen zu prüfen und gegebenenfalls eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um die optimale Förderung zu erhalten.
Hinweis:
Gesetzliche Regelungen zur Riester-Rente können sich im Laufe der Zeit ändern. Es wird empfohlen, bei der zuständigen Behörde oder einem Versicherungsberater zu informieren, um sicherzustellen, dass Sie immer auf dem neuesten Stand sind und die bestmögliche Förderung erhalten.
